∆ Über die kleinen und die großen Freuden des Alltags ∆

Auf Reisen vom Alltag zu schreiben, scheint etwas weit hergeholt zu sein. So etwas wie Alltag scheinen wir hier ja nicht zu haben. Immer unterwegs, immer neue und andere Städte und Plätze und Orte. Neue Routinen und neue Wege, die wir beschreiten. Und trotzdem – so etwas wie Alltag pendelt sich immer wieder ein.

Unserer besteht darin, dass wir gemütlich in unserem Zimmer sind und überlegen, wohin wir weiterreisen wollen. Was wir tun und lassen wollen. Was wir einkaufen und was wir essen. Alltagsmomente gibt es dann beim Einkaufen und Kochen, auch, wenn es überall etwas anders ist als daheim.

Wüstenalltag.

Alltägliche Momente ereignen sich also immer und überall. Und da kommen jetzt die großen und die kleinen Freuden dazu.

Kleine Freuden sind zum Beispiel, wenn wir unterwegs sind und plötzlich einen wunderschönen Baum, eine versteckte Galerie, ein Haus voller Schätze und Innenhöfe entdecken. Oder wenn der Wind durch das Zimmer weht, die Sonne hereinscheint und wir gemütlich faulenzen.

Dattel-am-Steckerl-Alltag.

Ach ja, die Sonne scheint! Wir sind in Lima, wir sind am Meer, wir sind im Warmen und Trockenen! Dazwischen waren wir noch in Huacachina, das ist eine Oase in der Wüste. Ja, einfach mal so zum Drüberstreuen haben wir uns gedacht, wir wollen eine weitere Besonderheit dieser Reise sehen: Sand, Sanddünen, Sandhügel, Sandlandschaften, Sand. Und dazwischen ein paar Häuschen, ein kleiner See und ganz viele Touristen.

Sandsturm-Alltag.

Für mich (mehr als für Gastón) war es echt so eine Freude mit dem Nachtbus zu fahren und mich komplett (180 Grad!) zurücklehnen zu können und im Bus hin und herschaukelnd in den Schlaf gewogen zu werden. Eingekuschelt in die Decke, das berühmte Hüttengefühl im Bauch und 17 Stunden später sind wir von Cusco in Huacachina angekommen.

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Dort war es ein Freude, hoch auf der Düne sitzend, der Sonne beim Untergehen und den Wolken beim Verfärben zuzuschauen. Doch, was sich danach zugetragen hat, war für mich die größte Freude: Schreiend, lachend und wildherumspringend sind wir den Berg im Dunkeln in großen Schritten hinuntergestolpert.

Wüstensonnenuntergangsalltag.

Einen Pool hatten wir da auch – oh, so fein! Und so unglaublich, dass wir am Tag zuvor noch in Cusco gefroren haben und uns kaum aus unserem Bett rausgetraut haben, weil es wirklich eisig kalt war. Im Pool liegend, die Sandhügeln im Hintergrund, den frischen Ananas-Wassermelonen-Saft schlürfend – solche Freuden „passieren“ uns immer wieder.

Luxusalltag.

Diese Freuden im Reisealltag. Die großen und die kleinen.

Eine ganz besonders große Freude hat sich gestern zugetragen. Da hatte nämlich mein großer Bruder Geburtstag und ich habe zuhause angerufen und wessen Gesicht habe ich gesehen? Das meiner Oma! Ach, war das eine Überraschung und Freude! Ich hab dann mit ihr und nacheinander mit allen geredet und dann auch dabei sein können, wie mein Bruder unser Geschenk aufgemacht hat. Eine erfüllende Freude, die ich den ganzen Tag mit mir herumgetragen habe.

Telefon-Lama-Alltag.

Dann hab ich auch noch mit meiner anderen Oma geredet und die war ganz hin und weg, dass ich sie von so weit weg anrufen kann. Und ich hab ihr dann erzählt, dass wir bald heimkommen und das hat sie so gefreut! War das ein schöner Moment! Dass wir es uns dann ganz gemütlich machen und wir ihr von der Reise erzählen sollen und dass sie uns umschlingen wird, hat sie gesagt. Ich hatte Tränen in den Augen, so sehr hat mich diese kurze Oma-Zeit in Lima mit beiden Omas gefreut.

Lima übrigens. Wir haben ein Zimmer gemietet und leben mit zwei Burschen aus Lima in einer Wohnung. Was das Besondere an der Wohnung ist, ist die Dachterrasse mit Pool mit Ausblick mit Sonnenuntergang mit Meer mit so viel Freude. Hui, ist das ein Gefühl, hoch über den Dächern Limas, die Stadt überblickend, das Meer bestaunend zu schwimmen. Fast hoheitlich!

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Gestern hat uns dann auch noch ein Freund von Gastón in einer Radiosendung erwähnt – er arbeitet in einem Sender in Buenos Aires und als Gastón ihm geschrieben hat, dass wir ihm lauschen, hat er ein paar Minuten später der ganzen Welt (also zumindest allen, die zugehört haben) erzählt, dass Gastón und Katharina gerade auf Hochzeitsreise sind und dann gemeinsam nach Österreich ziehen. Ach, war das ein cooler Moment! Wer wird schon einfach so in einer Radiosendung erwähnt?! Freude, Freude, Freude!

Fruchtviel-Valltag.

Aber nicht alles ist Freude. Nicht alle Momente sind freudig und schön. Es kommt zu Auseinandersetzungen, weil wir müde und hungrig oder enttäuscht sind. Es ist anstrengend, es ist viel. Wir sind die meiste Zeit nur nur nur zu zweit und das kann einfach auch in manchen Momenten zu Reibungen führen. Nicht alles ist Freude. Aber die Momente der Freude im Alltag sind weitaus mehr und größer als der Rest. Und selbst der Alltag ist schön hier.

Auf-dem-Auto-in-der-Wüste-Pose-Alltag.

Denn wir lassens uns wirklich gut gehen. Immer wieder genießen wir ein Stück Torte, eine Empanada, ein feines Essen hier und dort. Beim Einkaufen suchen wir uns die Dinge aus, die uns Freude machen und das sind meist ganz viele Früchte in unterschiedlichsten Farben – wir essen bestimmt jeden Tag eine Mango, ein paar Bananen, ein Stückchen Wassermelone und Ananas, eine Avocado und weitere Wunderbarkeiten, die hier günstig sind und frisch wachsen. Hier wächst die Freude, könnte man im Sonnentor´schen Slang sagen!

Blüten-Buntheits-Essens-Alltag.

Wir sitzen gerade in einem Café, ich schreibe, Gastón telefoniert. Immer wieder schauen wir uns freudestrahlend an. Wir sind so glücklich miteinander. Miteinander zu sein, zu reisen, zu leben. Das mögen wir.

Gemeinsam-Ess-Alltag.

Diese Momente machen das Leben so schön.
Was für eine Freude!

• K •

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