Ich bin eine Verfechterin der Leichtigkeit. Liebe das Leichte, bin leicht, will Leichtes und strebe die allgemeine Leichtigkeit in meinem Leben an.
Ich bin eine Verfechterin der Leichtigkeit. In guten wie in schlechten Zeiten, in Hochs und Tiefs und irgendwo dazwischen.
Nun ist es so, dass ich meine Meinung etwas beuge. Meine Ansicht etwas verändere und meinen Blick auf das Thema erweitere.
In einer Diskussion – vor allem mit mir selbst – habe ich vor Kurzem festgestellt, dass es nicht immer leicht gehen muss. Was? Wie bitte? Da schreibt sie so leicht dahin und predigt immer und immer wieder vom Leichten und dann DAS?
Nun ja.
Wie bereits oben gesagt, beuge, verändere und erweitere ich diese Einstellung gerade.
Denn. Es muss nicht immer leicht gehen.
In besagter Diskussion, und glaubt mir, die war intensiiiiv (und gar nicht leicht!) habe ich mithilfe weiser Worte festgestellt, dass das ultimative Ziel vielleicht nicht immer die Leichtigkeit sein muss. Dass die Leichtigkeit Teil des Lebens ist, davon bin ich immer noch überzeugt (und glücklich privilegiert). Doch dass ich alles auf die Leichtigkeit ausrichten muss, das stimmt halt einfach auch nicht immer.
Ich erläutere euch meinen Gedanken.
Wenn ich als das Non-Plus-Ultra, als Orientierung, als Destination einzig und allein die Leichtigkeit stelle, dann kann es passieren, dass ich an mir selbst vorbeilebe. Weil ich lieber will, dass es leicht geht – für alle Involvierten. Weil ich lieber will, dass der Konflikt, der womöglich entstehen könnte, vermieden wird, indem ich die leichte Variante wähle.
Doch durch dieses Vermeiden, dieses Leichtigkeit-an-allererster-Stelle-Gefühl passiert oft nicht viel Entwicklung, passiert oft nicht viel Reibung, die zu Wärme führt (haha) oder Gefühlsstürmen, die zu Erkenntnissen und Klarheit führen können. Durch Konfrontation entsteht Nähe (oder gewünschte Distanz), entsteht Erkenntnis, entsteht Wachsen.
Also.
Leichtigkeit ist und bleibt eine meiner besten Freundinnen. Doch ich werde auch die Enge, die Auseinandersetzung, die Sprachlosigkeit, die Wut, die Gefühlsfreiheit und das Gegengewicht immer mal wieder zum Tee einladen.
Schließlich darfs leicht gehen. Muss es aber nicht.