Mitmirgefühl

Diesen Konflikt, den haben wir immer wieder. An diesem Tag kriecht er mal wieder an die Oberfläche. Du bist gereizt, ich bin gereizt. Der Konflikt scheint immer wieder zwischen uns zu schweben. Lösung? Weit entfernt. Geht ja auch nicht um uns, oder?

Wir schaukeln uns hoch und obwohl ich Schaukeln mag, wird mir schwindelig. Nicht. Schon. Wieder.

So allgegenwärtig fühlt sich das mit dem Konflikt verbundene Gefühl an. Doch halt. Welches Gefühl ist es eigentlich?

Enttäuschung? Wut? Angst? Unsicherheit?

Eine wilde Mischung dieser Facetten meiner Gefühlswelt?

Ich werde laut. Denn. Was du sagst, finde ich unfair. Ich möchte nicht, dass du so denkst. Und ich möchte vor allem nicht, dass ich so denke.

Ich gehe duschen. Wasser hilft meist. Manchmal.

Das Wasser strömt über mich. Salziges Wasser vermischt sich mit heißem. Ich stehe in der Dusche und weine. Mir wird etwas klar:

Das, was dieser Konflikt im Tiefen innehat, ist eine große Trauer. Eine Trauer darüber, dass sich Dinge, Zustände, Beziehungen, Zeiten ändern. In Richtungen, die mir nicht gefallen.

Immer wieder holt mich dieses Thema ein. Dass es bei diesem Konflikt, der uns nun schon seit Jahren begleitet, auch darum geht, meinte ich bis zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht.

Ich verlasse das Badezimmer. Weinend. Denn was ich gerade erkannt habe, tut weh. Der Konflikt wird kleiner, weg ist er nicht. Doch ich habe Mitgefühl. Mit dir und mit mir.

Meine Trauer überschattet den Konflikt. Ich weine noch lange, laut und viel.

Doch das Mitmirgefühl trägt mich durch diesen Sturm.

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