Naiv

Ein Gedanke. Immer wiederkehrend. Nicht ganz sicher, ob er so stimmt. Oder genau das ausdrückt, was ich auszudrücken versuche.

Jedenfalls.

Naiv sein. Darum gehts.

Gerade jetzt muss ich ein bisschen naiv sein. Möchte im Dunklen tappen, um das Licht beim Einfallen ganz genau beobachten zu können. Möchte mit nach vorne ausgestreckten Armen und nur durch zusammengekniffene Augen erkennend in die neue Situation wanken. Möchte mich an der Ungewissheit festhalten, um daran wie mit einer Liane übers Wasser zu fliegen – und hoffentlich am anderen Ufer halbwegs trocken abzuspringen. Möchte unvoreingenommen, angstfrei und nichtsahnend Türen öffnen, von deren Existenz ich vorher nicht gewusst habe.

Ich möchte naiv sein. Jetzt gerade möchte ich naiv sein. Mich bewusst nicht alles denkend, bedenkend, zerdenkend auf den neuen Abschnitt einlassen.

Denn.

Die Realität kommt dann sowieso. Die in der Anfangsphase weggeschobenen Bedenkfetzen kommen dann sowieso. Die übergangsweise vergessen gemeinten Steineamweg lassen uns irgendwann sowieso stolpern. Oder etwas daraus bauen.

Jedenfalls.

Möchte – muss – ich bis dahin naiv sein. Sonst mach ichs nicht. Nie. Und das wär echt schade. Zu schade.

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