Pampelmuseum

Ich gebs ja zu, der war aufgelegt.

Aber – heute gehts genau darum. Genau um dieses Gefühl, das ich – Katharina, die Pampelmuse – im Museum verspüre. Darüber, welche Gedanken mir dabei kommen und darüber, wie sehr ich euch alle dazu einladen möchte, (mal) wieder in ein Museum zu gehen.

Dass Museen Abbildungen und Verzerrungen der Wirklichkeit bereithalten, Inspirations- oder Einschlafbegleitungsräume sein können und als Konservierungsmittel der Zeit und Zeiten fungieren, das ist ja nichts Neues.

Was mich beim Nachdenken über Museen aber immer wieder einholt, ist folgender Gedanke:

Take what you need. Nimm, was du brauchst.

Denn Museen sind zwar vollgestopft mit vielschichtigen, vielversprechenden, oftmals unverständlich vielseitigen, vielleicht auch hochtrabenden und undurchsichtig vielen Kunstwerken und -objekten, doch vor allem sehe ich die Dinge (ganz weit gedacht) darin als eines: Angebote.

Angebote, sich Zeit zu nehmen. Für sich selbst, andere oder das Schöne. Angebote, sich etwas mal wieder wirklich anzusehen. Etwas zu bestaunen, zu be-greifen. Angebote, das Gesehene in Erlebtes umzuwandeln. Angebote, das Wahrgenommene mit eigenen Wahrnehmungen zu verknüpfen und die Berührungspunkte im eigenen Leben zu finden.

Angebote, zu hinterfragen: Warum berührt mich ein Bild/Werk/Foto/Ausstellungsobjekt? Was daran zieht mein Interesse auf sich? Warum irritiert mich etwas? Warum finde ich manches abschreckend und abstoßend? Was ist es, das mich bei einem Werk vorbeigehen und beim anderen stehenbleiben lässt?

Und das größte Angebot ist und bleibt: Nimm, was du brauchst.

Es wird in einem Museum immer zu viel geben. Zu viel an Information, zu viel an Farbe, zu viel an Druck (all diese Prints!), zu viel an Worten und Bildern und Rahmen und Raum.

Doch wir sind und werden eingeladen, jedes Museum, das wir betreten, zu unserer eigenen Ausstellung zu machen. Denn das, was etwas in uns auslöst, hat etwas mit uns zu tun. Vielleicht mit uns als Mensch, vielleicht mit uns als Rolle, vielleicht mit uns als Tagesverfassungsversion unserer selbst.

Jedenfalls.

Gebt Museen (wieder mal) eine Chance. Denn das Angebot steht – und du nimmst, was du grad brauchst.

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