Als könnte man die Luft trinken. Diese Worte verlassen meinen Mund und während ich sie sage, bewundere ich ihre Stärke.
Als könnte man die Luft trinken. So nährend, so frisch, so kräftig fühlt sich alles um mich an.
Als könnte man die Luft trinken. Das meine ich auch so. Ich bin nicht durstig, obwohl wir schon länger unterwegs sind. Ich fühle mich wach, offen und ganz im Moment.
Als könnte man die Luft trinken. Ich schaue nach rechts und links und nach vorne, sogar nach oben – und habe das Gefühl, ich bin genährt. Ich bin versorgt. Dies ist ein Ort, an dem mir nichts passieren kann, nichts passieren wird.
Als könnte man die Luft trinken, sage ich und ich scheine das Grün noch grüner zu sehen. Dieses satte Grün, das dieser Waldweg vor mir ausbreitet. Dieses satte Grün, das nicht umsonst satt heißt.
Als könnte man die Luft trinken. So voller Leben kommt mir hier alles vor. Es regnet nicht, nein. Es ist trocken. Seit Tagen. Doch was hier gespeichert wird, ist Lebenskraft. Was hier so greifbar und spürbar ist, ist das, was wir zum Überleben brauchen. Und in diesem Moment kommt es mir vor, als könnte ich hier nicht nur frei atmen, sondern so, als würde mich diese Luft hier nähren.
Jeder Atemzug ist neben Staunen auch eine Erneuerung, ein Auffüllen, ein Durchfluten.
Als könnte man die Luft trinken.