Ich wünsch mir eine Welt, in der wir unsere Gefühle kommunizieren können. In der wir sagen, dass wir traurig sind, anstatt zu schimpfen. In der wir mitteilen, dass wir uns etwas anders vorgestellt haben und deshalb frustriert sind, anstatt Vorwürfe herumzuschleudern.
Eine Welt, in der wir unsere Enttäuschung, unseren Unmut, unsere Wut erkennen, benennen und aussprechen können. In der wir unterscheiden zwischen dem, was passiert und dem, was das mit uns macht.
Ich wünsch mir, dass wir lernen, unsere Bedürfnisse einzuordnen. Dass wir essen, wenn wir hungrig sind und uns halten lassen, wenn wir uns alleine fühlen. Dass wir unsere Bedürfnisse als Marker sehen, als Kompass und dass wir nach ihnen handeln (können).
Ich wünsch mir eine Welt, die bereit ist, diese Gefühle zu hören. Eine Welt, in der wir einander diesen Raum geben und uns gegenseitig durch diese Gefühle halten können, anstatt zu blocken, zu schließen oder zu gehen.
Und wenn wir jemanden sehen, der oder die gerade Schwierigkeiten hat, die eigenen Gefühle zu erkennen, dann wünsch ich mir, dass wir dahinterschauen. Hinter den Vorwurf, hinter die Anschuldigung, hinter die Worte, die herausgeschossen kommen.
Und am meisten wünsch ich mir, dass diese Welt in mir selbst beginnt. Denn das Bedürfnis danach habe ich. Sehr sogar.