Alltagsabenteuer

Abenteuer. Das kling ja schon mal vielversprechend. Und Alltag? Naja, der hat auch was – zwar weniger abenteuerlich, dafür umso bekannter.

Die Alltagsabenteuer, von denen ich euch heute erzähle, führen mich nicht weit weg und haben trotzdem sehr viel mit Urlaub zu tun. Sie sind nicht teuer und haben trotzdem etwas Unbezahlbares. Die Alltagsabenteuer, von denen ich heute schreibe, helfen mir dabei, den Sommer erstens auch ohne viel Urlaub zu genießen und zweitens mein Leben abseits vom Trott bunt zu gestalten.

Also was meine ich denn damit, wenn ich vom Alltagsabenteuer schreibe? Für mich hat dieses einige Charakterzüge, die sich bei jedem dieser Abenteuer wiederholen. Ein Alltagsabenteuer …

  • … kann jeden Tag stattfinden, zu jeder Tag- und Nachtzeit, auch am Wochenende, auch nach Feierabend.
  • … ist nicht großartig geplant, findet einfach statt, braucht wenig und bringt viel.
  • … ist oft irgendwas außerhalb der eigenen vier Wände oder zumindest führt es zumindest kurz weg von der Couch, hinein ins Leben.
  • … kostet fast nix (außer vielleicht eine Eintrittskarte, eine Kugel Eis oder eine Packung Heidelbeeren)
  • … ist erfrischend, ermunternd, wohltuend und kurzweilig
  • … führt auch in neue Gegenden rund ums eigene bekannte Nest (dies muss aber nicht zwingend der Fall sein)
  • … ist von relativ kurzer Dauer – dies können 10 Minuten oder ein ganzer Nachmittag sein, je nach Abenteuer
  • … ist und bleibt in warmer Erinnerung
  • … wird offiziell davor, danach oder währenddessen zum Abenteuer deklariert. (Ein sehr wichtiger Faktor, hinsichtlich der Anerkennung und auch zum Erinnern dran sehr bedeutend.)

Dies sind nur einige Merkmale von den sogenannten Alltagsabenteuern. Ich hab heute – am Rad, während eines dieser Abenteuer – darüber nachgedacht, welche ich denn besonders in letzter Zeit erlebt habe – hier eine kleine, ausgewählte Sammlung:

Fast jeder Ausflug mit unseren neuen elektrischen Rädern wird zu einem Alltagsabenteuer, weil wir einfach irgendwo hinfahren und uns von Google Maps oder Straßenschildern leiten lassen. (Wenn ich von „wir“ schreibe, meine ich übrigens wenig überraschend meinen Abenteurer Nummer 1) So waren wir zum Beispiel auf einem Berg, auf dem uns wohl niemandem geraten hätte, mit dem Rad hinzufahren. Zumindest nicht von dieser Seite. Wir wussten es nicht und habens gemacht, aufregend wars und lustig obendrein.

Als Touris haben wir uns die Wasserspiele in Hellbrunn angeschaut, mit dem Audioguide lustige Geschichten erfahren und uns absichtlich anspritzen lassen, weils einfach nur dann so wirklich abenteuerlich ist.

Wir waren im Museum, haben uns die Werke angeschaut, im Museumsshop geschmökert und im Mitmachbereich gezeichnet und geschrieben, was das Zeug hält.

Wir haben uns bei Regen und Gewitterwetter am Abend die Gummistiefel angezogen, einen Schirm und die Regenjacke geholt und sind Blitze schauen gegangen.

Einmal war ich sogar früh am Morgen, vor dem Trubel und bevor der Alltag überhaupt munter war, eine Runde im Wald laufen. Hui, ist die Welt da noch ruhig!

Eines unserer eher wochenendlichen (haha, wie passend! endlich wochenendlich) Alltagsabenteuer ist das Plunderteig-Frühstück. Da beginnt das Abenteuer schon im Supermarkt – grinsend und vorfreudig – kaufen wir uns fertigen Plunderteig und dann gibts Medialunas (das sind Croissants auf Argentinisch), bei einem laaangen Frühstück mit Musik und Beeren und Tee und Zeit.

Bei einem unserer „wir fahren dorthin, wo wir noch nie waren-Abenteuer“ haben wir in einem wunderbaren Kaffeehaus superguten Kaffee bestellt und uns des Lebens erfreut. Auch das war eines unserer Alltagsabenteuer.

Ribisl und Himbeeren hinterm Haus pflücken ist ebenso ein Alltagsabenteuer, wie die oben genannten. Also wie ihr seht, die Bandbreite ist groß und deklarieren kann man all diese schönen Dinge zu Alltagsabenteuern. Denn die, liebe Leute, machen das Leben bunt und lustig, kurzweilig und schön. Ja. Alltagsabenteuer machen das Leben schön.

(Heute haben wir uns übrigens den Weg zum IKEA gesucht – mit dem Rad, vorbei an Seen, Wäldern, Bergpanoramas, 300-jährigen Häusern, uralten Bäckereien und mit der Sonne im Rücken.)

Ich freu mich auf viele mehr von diesen Aus-Zeiten im Alltag

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