Es gibt da ein Phänomen, das so interessant ist, dass ich es nicht nicht teilen kann.
Es heißt „Bestätigungsfehler“ und beschreibt eine wahrlich lustige Eigenheit von uns Menschen. Wir haben ja bekanntermaßen viele Meinungen, viele Ideen, viele Vorstellungen, wie die Welt läuft und zu laufen hat. Wir denken uns die Welt zusammen – aus unseren Erfahrungen, unseren Gesprächen, aus den Informationen, die wir eben so bekommen und uns erarbeiten.
Und dann meinen wir, dass wir etwas wissen, weil wir zu bestimmten Themen halt einfach mehr Ahnung haben. Das Lustige an dem Phänomen ist nun, dass wir immer mehr Bestätigung zu unserer eigenen Idee erhalten, weil wir die Informationen dazu gefiltert durch unsere bereits vorgefassten Meinungen verstehen. Wir nehmen also Informationen ganz oft nur so auf, dass sie in unser eigenes Weltbild passen. Und plötzlich fügen sich alle Dinge und das, was wir schon immer gewusst haben, scheint nun auch von allen anderen Seiten bestätigt zu werden.
Kompliziert? Kann sein.
Lustig? Schon irgendwie.
Gefährlich? Auch möglich…
In der Psychologie wird dabei von einem „Denkfehler“ gesprochen und ganz ungefährlich ist das Ganze nicht. Weil es dann wirklich schwierig sein kann, Neues zu erfahren oder Menschen von etwas (Sinnvollem) zu überzeugen. Dadurch, dass dieser Prozess meist unbewusst abläuft und wir uns noch mal gern mit Gleich und Gleich gesellen, kann es manchmal auch gar nicht so einfach sein, nicht in die Bestätigungsfalle zu tappen.
Besonders bei etwas kritischeren Themen – Stichwort: Klimakrise, Pandemien, Umweltschutz, Feminismus und so weiter – ist es bestimmt gut, sich immer wieder aus der eigenen Blase herauszutrauen und zu schauen, was fern von den ohnehin schon bestätigenden Argumenten noch da wäre im Ozean der Informationen.
Und vielleicht hilft es bereits, dieses Phänomen einmal gehört zu haben, um es vom tiefen Unterbewusstsein in eine höher liegende Schicht der Wahrnehmung zu befördern.
Denn wissen und wissen sind dann doch zwei Paar Schuhe. Und für unser Zusammenleben kanns auch nicht schaden, die eigenen Meinungen mal zu hinterfragen und bewusst zu widerlegen zu versuchen.
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