Oft ist es so, dass sich meine Gedanken immer wieder um eine Sache drehen. Und dann nehme ich genau in dieser Zeit Dinge wahr, die genau das widerspiegeln oder zumindest auch damit zu tun haben.
Und so ist es mit folgender Frage, die ich in einer meiner liebsten Zeitschriften gelesen habe: Was würdest du deinem 12-jährigen Ich sagen?
Die Antworten prasseln nur so in mein Bewusstsein und ich frage mich, was das bei mir auslöst. Denn ich habe festgestellt, dass ich – je älter ich werde – immer weniger von außen auferlegte Regeln zum Leben brauche. Und dass das eine sehr angenehme Sache am Älterwerden ist.
Also lasst uns mal ganz von vorne beginnen. Was ich meinem 12-jährigen Ich sagen würde, ist, dass alles gar nicht so schlimm ist, wie es im ersten Moment scheint. Weder so groß, noch so wichtig, noch so lebensverändernd. Und damit mein ich zum einen die Dinge, die ich mit 12 geglaubt habe, besitzen oder können zu müssen. Zum anderen aber auch die Tatsache, dass ein Pickel hier, ein blauer Fleck am Bein da und ein kleines Baucherl/roter Kopf/eine nicht so coole Hose/etc. nichts, aber schon gar nichts am Leben verändern wird.
Ich würde diesem jungen Ich sagen, dass es allen so geht. Egal, wie. Dass alle weinen und trauern, alle aufs Klo gehen müssen und alle mal schlechte Tage haben. Dass es zwar von außen oft nicht so ausschaut, aber dass alle eine (und noch viel, viel mehr) Geschichte(n) haben und dass wir nicht hineinschauen können, sondern mitfühlend mit uns und den anderen sein müssen.
Was ich meinem 12-jährigen Ich sagen würde, ist auch, dass alles so kommt, wie es passt. Auch, wenn wirs erst danach merken. Und dass es ganz wenige „Regeln“ braucht für ein gutes Leben.
Und so schließt sich der Kreis. Das ist es, was ich wahrnehme, wenn ich so ans Erwachsensein und Älterwerden denke: Ich brauch nicht mehr viele Regeln, keine Verbote oder enge Glaubenssätze mehr. Und das ist unheimlich befreiend!
Ich lebe so, wie ich gut leben kann. Ich lebe auch so, wie die anderen mit mir und um mich gut leben können. Ich lebe so frei und genügsam, so unkompliziert wie nur irgendwie möglich und ich habe Verständnis – für mich und für die anderen. Ich machs mir nicht unnütz schwer, ich weiß ja mittlerweile, was ich (nicht) mag. Ich brauch keine Regeln mehr von außen – weder von mir selbst, noch von der Gesellschaft oder den Leuten, die es auch nicht besser wissen.
Was ich meinem 12-jährigen Ich zusammenfassend sagen würde: Horch in dich hinein und lebe danach. Nicht nach Regeln, nicht nach Konventionen. Es ist dein Leben.
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