Hier lieg ich also. In meinem Bettchen in Riga. Wir machen Urlaub in Lettland, haben wir beschlossen. Mal was anderes, mal in den Norden, statt in den Süden. Ist schön hier, wirklich wahr! Kalt, windig, gemütlich und schön.
Und hier lieg ich noch immer und überleg so vor mich hin, was denn den Urlaub zum Urlaub macht. Und warum ich mich immer wieder dabei erwische, dass ich nervös auf die Uhr schaue. Uhr-laub? Wohl eher nicht.
Ich hab mich mal schlau gemacht. Das Wort “Urlaub” kommt von der Erlaubnis, wegzugehen. Erlauben. Mir selbst erlauben, wegzugehen.
Und da wäre wir schon mitten in der Thematik. Oh, wie ich es liebe, wegzugehen vom Bekannten, Gewohnten. Etwas zu unternehmen, etwas anzuschauen und erleben. Etwas Neues zu sehen, neue Winde zu spüren, neuen Sand unter den Füßen zu fühlen.
Und oh, wie mich das manchmal stresst, dass ich dafür aus dem Haus gehen muss. Dass ich dafür sogar womöglich einen Zug oder Flieger, Bus und eine Straßenbahn nutzen muss, vorher noch nachdenken und meinen Rucksack packen und dann ja nichts daheim vergessen soll, weil ichs ja dann nicht habe.
Und oh, was mich da am meisten stresst, an diesem Abenteuer-Erleben, ist, dass ich mich ja darauf freuen will und es kopflich, gedanklich einplane und mir das dann auch vornehme und machen will und meinem lieben Mann das dann auch eindringlich zu verstehen gebe.
Also. Um den Kreis zu schließen – hier liege ich nun, also eigentlich sitze ich, weil das Schreiben im Liegen so kompliziert ist (und das ist dann ja wirklich kein Urlaub) und freue mich, dass wir heute Abenteuer erlebt haben und morgen ganz, ganz ruhig sein werden. Nur in der Wohnung, nur essen und schlafen und kochen und lesen. Und. Sonst. Nix.
Denn das ist Urlaub. Ab. Schal. Ten. Ru. He. Nix.
… mir erlauben, nichts zu tun.
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