Informeller Morgen

Wir nennen sie „informal mornings“ – informelle Morgen. Informell, weil es keine Form gibt. In-form-ell.

Keine Form, keine Struktur und auch kein Müssen. Gemeinsam entscheiden wir uns für so einen Morgen, sprechen darüber und dann verselbstständigt sich das Ganze. Und ich sags euch – ich liebe solche Tage!

Was ich genau damit meine, das erzähle ich euch gerne. Denn gerade ist wieder so ein informeller Tag und wir machen, was wir wollen. Mit „wir“ meine ich meinen Mann und mich.

Wir stehen auf und schon beginnt die Informalität. Denn ein Frühstück, das passiert zwischen lesen, schreiben, Musik hören, im Stehen oder Liegen, nach dem Yoga oder während des Arbeitens. Einfach wieder zurück ins Bett und Videos anschauen, auf der Couch lümmeln oder beim Fenster hinausschauen. Alleine und miteinander nebeneinander. Und so geht es weiter. Jede*r macht, was sie oder er will und dazwischen tauschen wir uns aus, was wir gerade so machen, was wir entdeckt oder gelernt haben, woran wir arbeiten oder was es Neues gibt. Während wir in unterschiedlichen Welten dahinwerkeln, sind wir ganz nahe dran, was die/der andere macht.

Wenn ich es so aufschreibe, klingt das ja gar nicht so außergewöhnlich – doch für uns sind diese ganz bewusst gewählten Morgennichtroutinen sehr besonders und erfrischend. Als würden wir etwas ganz Wildes machen, als könnten wir unser Leben selbst bestimmen (ha.). Da wird vorm Fernseher oder ausnahmsweise einfach mal nebenbei gegessen, da wird meist viel gearbeitet und produktiv erledigt, da wird getüftelt und Neues gelernt.

Die Musik läuft, der Kaffee oder Tee brüht und wir suchen uns die besten Plätze zum Sein aus. Ich liebe sie, diese informellen Morgen.

Und so, wie wir diesen informellen Tagen die Struktur entziehen, so kommt die Kreativität an diesen Morgen besonders in Schuss. Als würde sie es brauchen, um im Flow zu bleiben. Als würden diese informellen, verselbstständigten Zeiten dem Alltag seinen Schleier abnehmen.

Immer wieder entziehen wir uns den (auch von uns selbst) vorgegebenen Strukturen und lassen uns tragen – von der Informalität. Von der nicht vorgegebenen, von der freien Form dieser Momente.

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