„Ich denke daran, wie die Sonntage sein werden, wenn die Montage nicht mehr die Woche zerteilen. Ich denke an die freie Zeit und die Luft, die ich haben werde.“
Dieser Text stammt von einer Postkarte, die ich mir vor nun schon über einem Jahr selbst geschrieben habe. Es war Teil einer Ausstellung im Museum und ich sollte meine Gedanken an diesem Tag festhalten. Die Karte würde dann ein Jahr später bei mir ankommen. Und so war es.
Beim Lesen dieser Zeilen haben sich ein zufriedenes Grinsen und ein warmes Gefühl auf und in mir ausgebreitet. Denn für mich ist es einerseits eine Momentaufnahme dieser Zeit (in der ich Sonntage aufgrund der darauffolgenden Montage als sehr einengend empfunden habe) und andererseits eine wunderschöne Erinnerung daran, dass Visionen und Wunschvorstellungen ein Jahr später schon in Erfüllung gegangen sein können.
Und so sitze ich heute da, schreibe diese Zeilen und es ist wieder Sonntag. Doch diese, meine „neuen“ Sonntage sind von einer neuen Ruhe erfüllt. Denn ich darf mir den Wochenstart selbst gestalten. Der Sonntag ist nicht isoliert vom Rest der Woche. Meine neue Zeit-, Arbeits-, Lebenseinteilung hat gefühlt mehr Raum, mehr Freiheit, mehr Luft zum Atmen.
Es ist schön, daran erinnert zu werden, was vor einem Jahr war. Denn es lässt mich gleichzeitig nach vorne schauen – in ein noch ungewisses, offenes und voller Leben steckendes Jahr. Es lässt mich das große Ganze sehen und mich daran erinnern, dass vieles vor und in einem Jahr anders sein werden.
Ob ich mir wieder eine Karte schreibe, weiß ich noch nicht. Schön wärs, doch wer schickt sie mir in einem Jahr?
(Falls ihr interessiert seid, es gibt auch eine Version mit Mails, die man einfach 1, 3 oder 5 Jahre später zugestellt bekommt: https://www.futureme.org/ – vielleicht mach ich das einfach!)
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