Eine Tasse.
Der Geruch. Das Innehalten. Das Zelebrieren. Der erste Schluck. Erfüllung des Mundes und Herzens. Heiß rinnt es den Hals hinunter. Beim Schlucken bleibt der Geschmack im Mund zurück. Mehr als das, mehr als ein Geschmack, vielfältige Geschmacksnoten. Wohlig, vollmundig, reich. Weitere Schlücke, langsam, mit den Augen zu und dem Herzen weit offen.
Ein Stück.
Das Aussehen. Die Farben und Texturen. Der Duft und die Vorfreude. Zum Heineinbeißen gut. Der erste Bissen. Zart schmelzend, kalt und warm. Cremig und krümelig. Den Mund erfüllend, die Zunge versucht alles zu schmecken, das sie schmecken kann. Ein Seufzer der Freude. Weitere Bissen, bewusst und freudig.
Ein Kuss.
Die Nähe. Die Sicherheit. Dieses Gefühl, dass es nichts anderes gibt, in diesem Moment. Die Blicke treffen sich, dann die Lippen. Vertraut und verbunden. Die Gedanken sind ruhig, das Herz ist es auch. Berührend, im Gesicht und im Gefühl.
Eine Stimmung.
Das Licht. Die Farben. Die Welt hält an. Es ist, als wären die Augen größer und könnten noch klarer, schärfer und weiter sehen. Ein Stillsein und gleichzeitiges Übergehen vor Freude und Demut. Ein Sattsehen scheint kaum möglich. Alles aufnehmen, Teil von mir machen.
Was ich da schreibe, sind Momente der vollkommenen Achtsamkeit. Der Hingabe, der ungeteilten Aufmerksamkeit. Diese Momente bekommen den ganzen Raum, die gesamte Bühne. Sie sind nicht lange, dauern oft wenige Sekunden. Sie sind rar und kostbar. Sie machen lebendig und das Leben aus.
Sie kommen vor, wenn wir sie vorkommen lassen. Sie können aus allem entstehen, in allem gedeihen und jeden Moment, der so gelebt wird, auf eine neue Stufe heben. Sie sind der Inbegriff vom Leben im Moment. Und sie tun dem Herzen und dem Gemüt wahrlich gut.
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