Diese Sache, die wir Kindern in der Schule und Schwangeren im Kurs mitgeben wollen. Diese Sache, an die wir uns vor Prüfungen und Tests klammern. Diese Sache, von der wir meinen, sie zu kontrollieren, sie zu bestimmen, um dann draufzukommen, dass doch alles ganz anders ist. Und sein wird.
Die Vorbereitung. Vor allem die auf die Zukunft.
Natürlich gibt Vorbereitung eine Art von Sicherheit, etwas zum Festhalten, etwas, das uns für Dinge, die wir noch nicht kennen oder wissen, bereit machen soll. Irgendwie sogar.
Und oft frag ich mich, worauf wir uns denn vorbereiten, also wofür wir uns bereit machen? Und ob das Vor-bereiten nicht dem jetzigen Moment manchmal die Show stiehlt. Ich frage mich, warum wir glauben, dass wir wissen, was kommt. Und ich frage mich, ob es das Vorbereiten in dem Sinne nur gibt, damit das, was kommt, irgendwie in unserer Kontrolle bleibt (was es dann meistens eh nicht tut…).
Die Zukunft ist ja dann noch ein weiteres Fass, das wir aufmachen, mit der Annahme, dass wir uns auf die Vorbereiten können. Zukunft. Das, was auf uns zukommt. Das, das kommt – mit oder ohne Plan, mit oder ohne Vorbereitung.
In der Zeit, in der ich mit (jungen) Kindern gearbeitet habe, habe ich mir diese Frage ganz oft gestellt: Worauf sollen wir die nächste Generation vorbereiten? Die Antworten habe ich nicht gefunden. Denn: Woher soll ich wissen, was kommt? In 10, 20, 30 Jahren? Und will ich denn – mit meinem kleinen Wissen und meiner kleinen Erfahrung – andere Wesen auf etwas vorbereiten, das ich annehme, dass es eintrifft? Eine weitere Frage, die sich bei mir da immer wieder auftut, ist auch: Will ich so tun, als würde alles so weiterlaufen, wie bisher und bereite mich und die anderen auf das vor, das dann vielleicht eh nicht kommt? Oder zumindest ganz anders? Oder ganz gewagt: hoffentlich ganz anders…?
Die Vorbereitung auf die Zukunft.
Ich mag es, Dinge von der anderen Seite zu betrachten. Ich mag es, Wörter und Ausdrücke zu hinterfragen und sie in einem neuen Licht neu zu denken.
Die Vorbereitung auf die Zukunft sind zwei so Konzepte, die mich im Moment immer wieder umgeben und die ich weiterhin versuchen werde, mit dem nötigen Abstand zu betrachten.
Ob wir bereit sind, werden wir erst sehen, wenn die Sachen eintreffen. Und was die Zukunft so bringt, das kommt noch früh genug auf. Wichtig ist jedenfalls, dem Vorausdenken und -planen nicht die ganze Aufmerksamkeit zu schenken, denn sonst sind wir vor allem eins nicht: bereit für den Moment, der gerade stattfindet.
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