Die Überzeugung, dass die Dinge nicht gut ausgehen müssen, um trotzdem gut zu sein. Das ist Urvertrauen.
Die Überzeugung, dass das, was ich mache, wichtig und gut (für die Welt) ist. Das ist Urvertrauen.
Die Überzeugung, dass ich aus meiner Kraft und mit meinen Fähigkeiten etwas bewirken und verändern kann. Das ist Urvertrauen.
Die Überzeugung, dass ich richtig bin, so wie ich bin. Das ist Urvertrauen.
Die Überzeugung, dass ich, wenn ich falle, jedenfalls aufgefangen werde. Das ist Urvertrauen.
Die Überzeugung, dass ich mit allem, was mir passiert, etwas anfangen kann. Das ist Urvertrauen.
Die Überzeugung, der tiefe und ehrliche Glaube an das Gute – in mir, anderen und der Welt. Das ist Urvertrauen.
Urvertrauen ist diese große Kraft, diese innerliche Sicherheit, dieser Hafen in mir. Urvertrauen habe ich nicht gelernt, Urvertrauen habe ich mitbekommen. Und ich kann es mir ohne nicht vorstellen.
Urvertrauen ist nicht die Lösung für alles Rätsel und Probleme dieser Welt. Doch sie spielt eine bedeutende Rolle auf der Reise zur Lösung dieser.
Kaum vorstellbar, dass es Menschen gibt, die diesen Polster, diese Widerstandsfähigkeit, dieses Rundumpaket an Selbst(ur)vertrauen nicht mitbekomme haben, merke ich im Austausch mit anderen, dass ich wieder einmal beschenkt worden bin. Dass auch dies eines der vielen Privilegien ist, die ich weise und mitfühlend einsetzen muss.
Und das ist meine Aufgabe. Denn ein Geschenk ausschließlich empfangen zu haben und damit nicht zu spielen, das wäre reinste Vergeudung. Meine Verantwortung, das Urvertrauen nicht ausschließlich für mich zu nutzen, wird mir immer mehr bewusst.
Was das im echten Leben, fern von diesen Worten und Zeilen, bedeuten kann?
Zuhören. Hinschauen. Auffangen. Da sein. Genauer hinschauen. Genauer hinhören. Annehmen. Die Schwere aufteilen.
Denn das Gegenteil von Vertrauen ist Angst. Wut. Zweifel. Aggression. Ein Fehlen dieses Urvertrauens kann schmerzvolle Erfahrungen in sich bergen. Es kann viel Arbeit hin zu einer eigenen Mitte, die auffängt, bedeuten. Doch was es wirklich bedeutet, dieses Fehlen des Urvertrauens, das kann ich mir nicht vorstellen.
Urvertrauen. Ein weites Feld.
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