Kategorie: achtsam
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Kalenderjahre
Zögerlich hänge ich den Kalender an die Tür. Es macht mir Angst, das Jahr so belanglos und verkürzt auf einer Seite Papier vor mir zu sehen. Mein Finger fällt auf den letzten Tag dieses Jahres, es wird ein Dienstag sein. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken. Die Zeit lässt sich nicht anhalten, das …weiterlesen
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Wortlos
Lauthals rede ich mir den Mund fusselig. Und höre mir gleichzeitig selbst beim Reden zu. Schlittere mit voller Wucht an dem vorbei, was ich zu sagen habe. Rede und rede und beantworte Fragen, die aufkommen. Fragen, deren Antworten ich noch nicht gesucht habe. Weil es meist Antworten sind, die nicht für mich, sondern für die …weiterlesen
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Sickernde Gewässer
Tropfen um Tropfen.Tiefer und tiefer. Sickernd geleitet Nässe ins Innere. Doch erst.Steht alles.Stehst du.Steht das Wasser.Beginnt zu riechen.Und steht. Erst.Überschütten sie dich.Überkommen dich die Wassermengen.Überwässern dich die Massen. Denn.Warum solltest du es aufnehmen?Du brauchst kein neues Wasser.Brauchst es nicht.Neues bleibt oben.Deine Wurzeln bleiben auch ohne. Doch.Irgendwann sickert es ein.Tropfen um Tropfen. Denn das Wasser.Das brauchst …weiterlesen
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In großen Zügen
In großen Zügen sein könnenIm Moment und bei sich und bei anderen In großen Zügen geben könnenZeit und Geld und das Dazwischen In großen Zügen annehmen könnenErhellendes und SchattigesLeuchtendes und Abfärbendes In großen Zügen schöne Worte sprechen könnenIn großen Zügen Dinge nebeneinander sehenIn großen Zügen Gleichzeitigkeiten erlauben In großen Zügen Spielraum lassenzum Atmenzum Ausdehnenzum Drehen …weiterlesen
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In sich Zusammenhängendes
Blassblau schimmernde Flüsseunberührbar gelbviolette Gegenden Krater, die in sich sammelnRisse, die Jahre zählenFlüsse, die übers Ufer treten wilde Hügel türmen sichungezähmte Täler grenzen einin sich Zusammenhängendes ummantelt alles bewachsene Weitenunebene Landschaftenverbundene Windungenausgetrocknete Leere feenhafter Glanz bildet sich wie Morgentaudunkle Punkte malen Sternbilder auf die OberflächeStriche und Schatten weisen auf Vergangenheiten hin Pfade führen beinahe ins …weiterlesen
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Gleichzeitiges Weltgeschehen
Die Frage kommt aus dem Nichts. Und geht in alles über. Was ich diese Woche von der Welt mitbekommen hätte, fragst du. Meine Gedanken stocken. Nicht viel, entgegne ich dir. Und will einfache Fäden an Erinnerungen an diese Woche verknoten. Von der Welt ist wenig dabei. Von meiner vielleicht, aber von der großen nicht. Wie …weiterlesen
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Deines und ihres
Denk dran. Wenn sie dich fragen, warum du machst, was du machst und nicht verstehen, warum du das machst, dann lass sie nachdenken. Deine Antwort wird nicht ihre sein. Und wenn sie Erwartungen an dich haben, dann lass sie warten. Denn ihre Erwartungen an dich sind ihre Erwartungen an dich. Das sind nicht deine. Und …weiterlesen
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Weihnachtsfarben
Weihnachten ist für mich grün. Dunkelgrün. Wohl wie eine Tanne so grün, denn wenn ich an dieses Grün denke, rieche ich die Nadeln, rieche den Waldboden, rieche das ganze Raum, in dem dieser Baum steht. Weihnachten ist für mich gold. Gold-glänzend sogar. Wie Sternspritzer (Wunderkerzen), so golden. Magisch und durch Lichtschein erkennbar. Weihnachten ist für …weiterlesen
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Quer ins Flussbett
Ich wanke in der Ambivalenz zwischen Warum ist dieser Tag so elendslange? und Vergeht dieses Jahr schneller als alle zuvor? Falle hin und her zwischen zu langen Ruhepausen und Nichtstun, ohne es zu wollen. Stampfe durch Nassgebiete, schwer an den Beinen, schwer in mir. Kreise um mich selbst und erlebe mich von außen, ohne mein …weiterlesen
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Das neue Reichsein?
Und was, wenn das neue Reichsein bedeutet, Lichtundschatten wiegend auf Hauswänden beobachten zu können? Und fallende Blätter auf Straßen?Und goldenes Licht in der Luft?Und kühlgraues Wasser wuchtig vorbeirauschend? Und was, wenn das neue Reichsein bedeutet, wirklich wahr-zu-nehmen? Wirklich zu sehen und wirklich zu schmecken und wirklich innehalten zu können und die Sinne wirklich als Eintrittstickets …weiterlesen
